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Das Recht Der Reformation in Frankreich Und Die Vollendung Des Modernen Staates (in German)
Schmoeckel, Mathias
Synopsis "Das Recht Der Reformation in Frankreich Und Die Vollendung Des Modernen Staates (in German)"
Die franzosische Rechtsgeschichte ist in Deutschland noch immer zu wenig bekannt: Die Erfindung der Gewaltentrennung wird Montesquieu zugeschrieben, nicht Claude de Seyssel, der dies aufgrund der Abnabelung der franzosischen Kirche von Rom um 1515 erstmals vertrat. Der Beginn der Diskussionen zur Verfassung und von Grundrechten liegt nicht im 18. Jahrhundert, sondern bei Jean Calvin bzw. dem Schock nach dem Bartholomausnacht-Massaker. Ziel war der Erhalt des Konigreichs unter einem Monarchen, der den verschiedenen Religionen als Rechtsgemeinschaften ebenso wie den Burgern durch Recht gesicherte Moglichkeiten eines sicheren Lebens in Religionsvielfalt versprach. Mathias Schmoeckel analysiert das Vordringen der Reformation in der Rechtsordnung und Jurisprudenz, analysiert den Begriff "mos gallicus", und beschreibt dann die Veranderungen des franzosischen Rechts in Bezug auf die Methoden und Quellen der Rechtswissenschaftler sowie die Auswirkungen auf die Religions- und Staatsordnung sowie ausgewahlte Fragen des Zivil- und Strafrechts. Er zeigt, dass das "goldene Zeitalter" der franzosischen Jurisprudenz durch Guilleaume Farel und Calvin im Sinne einer "Reformation des Lebens" entwickelt wurde, um die herkommliche Rechtsordnung zu uberdenken und feste Rechte fur Katholiken und Protestanten gleichermassen zu gestalten. Dabei wirkten insbesondere die methodischen Anregungen des Philipp Melanchthon; die Juristen um ihn waren bekannt und wurden herangezogen, um sie weiterzuentwickeln. Die Auseinandersetzung mit dem Humanismus ging auch in Frankreich eine Verbindung mit der Reformation ein und fuhrte zu einer neuen Wertschatzung der lokalen Rechtstraditionen. Alle Zweige der Rechtswissenschaft entwickelten neue Anregungen und bedeutende Literatur, die fur die weitere juristische Entwicklung in Europa grundlegend wurden. Die insoweit fast unbekannte franzosische Reformation tritt hier in ihrer Bedeutung fur die europaische Geistesgeschichte und Staatsentwicklung in den gleichen Rang neben die deutsche und die englische Reformation.