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Sesquiistik: Ein System der Philosophie (in German)
Hattrup, Dieter
Synopsis "Sesquiistik: Ein System der Philosophie (in German)"
In der Vorrede zum Werk von 1797 über die 'Metaphysik der Sitten' trägt Immanuel Kant eine auf den ersten Blick sehr auffällige Meinung vor. Er sagt, vor seiner, vor der kritischen Philosophie, habe es gar keine Philosophie gegeben. Vielleicht fühlte er sich seinem Alter so frei, niemandem mehr schmeicheln zu müssen. Wörtlich hei t es: 'Wenn also jemand ein System der Philosophie als sein eigenes Fabrikat ankündigt, so ist es eben so viel, als ob er sagte: vor dieser Philosophie sei gar keine andere noch gewesen.'So möchte ich es hier auch halten. Vor der Sesquiistik, so meine ich, hat es keine Philosophie gegeben. Auch die kantische Philosophie ist nicht ausreichend, deshalb ist sie nicht wirklich eine Philosophie. Wenn Kant die Quantentheorie des 20. Jahrhunderts gekannt hätte, wäre er nicht auf das Ding an sich gekommen, er hätte es nicht gebraucht. Natürlich hat es zu allen Zeiten die Liebe zur Weisheit gegeben, was Philosophie ja wörtlich meint. Aber grö er war doch zu allen Zeiten das Verlangen nach dem Besitz der Weisheit als nach der Liebe zu ihr. Denn die Liebe ist eine Art von Schmachten oder Hungerleiden nach dem, was man nicht besitzt, oder? Deshalb hat der Philosoph Hegel dieses Schmachten für überflüssig erklärt und an seine Stelle das Wissen der Weisheit als Ziel gesetzt. Er meinte, er könne es erreichen. In seinem Grundbuch der 'Phänomenologie des Geistes' sagt er zu Anfang: 'Daran mitzuarbeiten, damit die Philosophie der Form der Wissenschaft näher komme, dem Ziele, ihren Namen der Liebe zum Wissen ablegen zu können und wirkliches Wissen zu sein, ist es, was ich mir vorgesetzt.'Wenn, nach einem bekannten Sprichwort, die Philosophie das Weiterfragen ist, so hatte Hegel nicht viel Lust zu weiteren Fragen, er zog es vor, Antworten zu geben. Und so beantworte ich die Frage, wie es nach Kant eine weitere Philosophie geben könne, mit dem Weiterfragen. Wer mehr Negativität aufzubieten hat, der hat mehr und eigentlichere Philosophie anzubieten. Die Grenze des Begriffs, die Sokrates im 'Phaidon' vielleicht als erster gefunden hat, die Grö e Gottes, die bei Anselms 'Proslogion' über jedes Sagen hinaus liegt, und Kants Ding an sich, das sich der Kausalität der Natur entzieht, sind gro e Entdeckungen des Negativen; sie sind deshalb auch gro e Entdeckungen der Möglichkeit von Philosophie. Aber die Entdeckung des Zufalls durch die Physik im 20. Jahrhundert geht wohl noch darüber hinaus. Denn jetzt ist das Nichtwissen, die Grenze des Begriffs, also das Negative weiter gewachsen, jetzt ist das Nichtwissen empirisch geworden, da die früheren Entdeckungen von Sokrates bis Kant nur in Gedanken geschehen sind. Jetzt ist die Grenze des Wissens me bar geworden. Die Aufsätze zeigen das langsame Anwachsen dieses Denkens, das sich Sesquiistik nennt.